Dr. jur. Kurt Hiller
  (1885 - 1972)

Jurist und Schriftsteller

Er kam 1908, nach der Veröffentlichung seiner juristischen Dissertation "Das Recht über sich selbst" durch Vermittlung Arthur Kronfelds mit Hirschfeld in Kontakt und trat dem Wissenschaftlich-humanitären Komitee bei, dem er bis zu dessen Ende angehörte.

Hirschfelds Theorien über die Zwischenstufen stand Hiller skeptisch bis ablehnend gegenüber; was ihn nicht daran gehindert hat, im WhK intensiv mit ihm zusammenzuarbeiten und Hirschfeld nach 1945 zwei von großem Respekt zeugende Nachrufe zu widmen.

1926 redigierte Hiller auf Vorschlag von Hirschfeld den "Gegen-Entwurf" des "Kartells zur Reform des Sexualstrafrechts". Nach heftigen Auseinandersetzungen über die weitere Taktik des WhK, die am 24.11.29 mit Hirschfelds Rücktritt vom Vorsitz endeten; wurde Hiller zum 2. Vorsitzenden gewählt, welches Amt er bis zur Auflösung des WhK innehatte.

Neben seinem Einsatz für die Rechte der Homosexuellen war er in den zwanziger Jahren ein bekannter Vorkämpfer des Pazifismus. 1933 wurde er dreimal verhaftet und im Columbiahaus und später in den KZs Brandenburg und Sachsenhausen eingekerkert; es gelang ihm, nach seiner Entlassung aus dem KZ 1934 erst nach Prag und 1938 nach London zu fliehen. Von dort kehrte er 1955 nach Hamburg zurück, wo er 1962 versuchte, das WhK neu zu gründen. Er blieb dabei aber isoliert.

     
www.magnus-hirschfeld.de/institut
  X 
      
 

 

 
  ¤